„Corona-Hilfen positiv zu bewerten“ – Im Dialog mit der IHK

Münster. Kreis Warendorf. „Die Innenstädte leiden unter der Corona-Krise, es wird dauern, bis der Einzelhandel die Folgen der Krise überwunden haben wird. Wir brauchen einen neuen Dialog zwischen Handel, Stadtplanern, Architekten, kurzum, den an der Stadtentwicklung beteiligten Akteuren, um Handel und Lebensqualität der Innenstädte neue Impulse zu geben.“

Einigkeit bestand zwischen IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jäckel und Bernhard Daldrup, Sprecher für Kommunen, Bauen und Stadtentwicklung im Deutschen Bundestag über die Folgen der Corona Krise für die Städte und Gemeinden als Einkaufs- und Handelsplatz bei ihrem regelmäßigen Meinungsaustausch. Die Pandemie habe zweifellos den Internet-Handel befördert, aber der stationäre Handel und die Innenstädte seien dieser Entwicklung nicht ausgeliefert. Noch immer sei der stationäre Handel der bevorzugte Ort für Einkaufen und Erlebnis. Um die Standortvorteile zu sichern und neu zu entwickeln werde die IHK den Zukunftsdialog aufgreifen, um Antworten auf Fragen der künftigen Standortqualität zu finden.

Die Hilfen des Bundes in der Corona Krise seien positiv zu bewerten, auch darüber bestand Einvernehmen, allerdings dränge sich die Frage auf, wie wieder neuer Schwung gewonnen werden kann. Beispiel Ausbildungsplätze: die Zahlen bis zum 31. Juli über Rückgänge der Ausbildungsverhältnisse von insgesamt knapp 19 Prozent im Kammerbezirk lägen in etwa im Landesdurchschnitt. Zwar gebe es deutliche Unterschiede zwischen  kaufmännischen und industriell-technischen Berufen, allerdings seien tendenziell das Münsterland und die Emscher-Lippe Region ähnlich stark betroffen, berichtete Dr. Jäckel.

Die Unternehmen würden in den kommenden Monaten noch ein stückweit aufholen, so die Einschätzung des IHK-Hauptgeschäftsführers, allerdings dürften die hohen Zahlen der Vorjahre erst wieder im kommenden Jahr erreicht werden.

Die Ausbildungshilfen des Bundes seien ein gutes Zeichen und würden begrüßt, allerdings sei mehr Sicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung der entscheidende Schlüssel. Der Fachkräftemangel bleibe erhalten, die Notwendigkeit Ausbildungsplätze zu schaffen, ungebrochen wichtig.

Angefangen von Fragen der Grundsteuerreform bis zu regionalen Verkehrssituation spielten noch eine Reihe verschiedener Themen eine Rolle in dem Meinungsaustausch, der auch künftig fortgesetzt werden soll.